Abschiedsfeier mit Singold Airlines
Von Bobingen nach Auckland, über Honolulu, Tokio, Ghana
Nein, diesmal war es kein internationaler Schüleraustausch, obwohl die ganze Schule teilnahm.
300 Schulkinder, alle Lehrerinnen und Lehrer und viele Ehrengäste waren gekommen, um unsere Schulleiterin Frau Glockner zu begleiten auf ihrem Flug in den Ruhestand.
Die Ehrengäste saßen schon auf ihren Tribünenplätzen, die Klassen setzten sich in die Stuhlreihen der ersten Klasse, und dann geleiteten zwei überaus charmante und pfiffige Flugbegleiter aus der 4a Frau Glockner und ihren Mann zu den besten Plätzen mit der tollsten Aussicht.
Es konnte also losgehen!
Die beiden Flugbegleiter (Lina und Sid) begrüßten alle Gäste zum Flug nach Honolulu, und schon nach wenigen Minuten ergriff der Abgesandte der Stadt Bobingen, Herr Koppel, Mikrofon und Wort, um Frau Glockner im Namen des Bürgermeisters für die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlich zu danken.
Zur Einstimmung auf den nächsten Stop Honolulu überreichten die Flugbegleiter Frau Glockner passende Flipflops und einen Schal, und nach der Landung überraschte ein Ukulele-Orchester aus der 4a die Reisegruppe. Leider war nicht viel Zeit für Südseeträume, schon nach kurzem Aufenthalt ging es weiter Richtung Tokio.
Gleich nach dem Start trat Pfarrer Lukas, begleitet von Hr. Lindermüller, ans Bord-Mikrofon: Die Offenheit für die Anliegen des Religionunterrichts und die Selbstverständlichkeit, mit der ökumenisches Leben in der Schule stattfinden durfte: Dafür wolle er sich besonders bedanken. Und als Anregung für ein weiteres Reiseziel schenkte er Frau Glockner einige Spezialitäten aus Israel.
Nach wenigen Flugminuten wandten sich die Vertreter des Förderkreises, Herr Rottenegger und Frau Wimmer, an die Reisegruppe und dankten Frau Glockner für die vielen Jahre der schönen und erfolgreichen Zusammenarbeit, in der so vieles bewegt und geschaffen werden konnte. Ein durchaus anspruchsvolles 3-D-Puzzle möge dafür sorgen, dass die Kulturtechniken im Ruhestand nicht zu kurz kommen.
Und auch der Elternbeiratsvorsitzenden Frau Helmschrott war es sehr wichtig, das besondere Zusammenwirken zwischen Schule und Eltern hervorzuheben: Im Namen aller Eltern bedankte sie sich für die vielen Jahre, in denen die Eltern in der Schulleitung immer eine verständnisvolle und kooperative Anlaufstelle gefunden haben.
Dann war Tokio in Sicht, und gleich nach der Landung überbrachten einige Drittklass-Kinder besondere Wünsche im Stil der traditionellen japanischen "Haiku"-Gedichte: "Die Welt neu sehen mit viel Freude und Segen an vielen Orten" war nur einer der berührenden Wünsche für Frau Glockner.
Auf dem Weiterflug nach Ghana baten unsere zwei Flugbegleiter als weiteren Ehrengast Schulamtsdirektor Thomas Adleff ans Mikrofon.
Für manche überraschend war, dass sich Herr Adleff und Frau Glockner schon seit Beginn ihrer Schullaufbahn durch ihre Tätigkeit als Lehrer/in für "Deutsch als Zweitsprache" kennen.
Herr Adleff spannte einen weiten Bogen von der Referendariatszeit über die verschiedenen Einsatzorte als Lehrerin und als Konrektorin in der Laurentiusschule bis hin zur Schulleiterin in Hiltenfingen und in der Singoldschule. Ein bisschen plauderte er aus den Nähkästchen der diversen dienstlichen Beurteilungen, durch die sich wie ein roter Faden die besondere Kreativität im Unterricht und die große Hinwendung zu ihren Schülerinnen und Schülern zog. Frau Glockner war schon immer eine Lehrerin und spätere Schulleiterin, die gerne auch unkonventionelle Wege beschritten hat, um in ihrem Wirkungskreis Freiräume zu schaffen zum Wohle der Kinder und der Schule.
Beeindruckt von dieser so persönlichen und wertschätzenden Ansprache war die Reisegruppe schon im Ghana angekommen und wurde dort begrüßt von den
ersten und zweiten Klassen mit dem Lied "Funga Alafia, Ashe, Ashe".
Nun war es an der Zeit, dass auch Frau Glockner zu Wort kommen sollte:
Sie griff das Thema des nachmittäglichen Schulfestes auf: "Move and Learn" und fragte augenzwinkernd die Kinder, ob damit wohl gemeint sei, beim Lernen Kniebeugen zu machen oder
mit einem Buch vor der Nase spazieren zu gehen.
Natürlich nicht! Denn "Lernen" bedeute ursprünglich "einer Spur nachgehen", und das, so Frau Glockner, meint: "Bewege dich und sei neugierig". Das sei ihr immer ein Anliegen
gewesen: Freiraum zu schaffen für Kreativität in der täglichen Arbeit, für kritisches Denken, für offene Augen und neue Perspektiven. Dafür habe sie den Kindern und Kollegen
viel Vertrauen entgegengebracht. Und: es habe sich mehr als gelohnt.
Dass das gelingen konnte, wäre ohne die Mitwirkung von sovielen nicht möglich gewesen, und so bedankte sich Frau Glockner bei den vielen, die sich haupt- und ehrenamtlich, intern
wie extern, vor und hinter den Kulissen für diese Schule mit ihren Schulkindern eingesetzt haben.
Und sie beendete ihre kleine Rede mit der Ermunterung "Keep on Moving - Bleibt in Bewegung!"
Vor lauter Klatschen war die Landung in Auckland (Neuseeland) beinahe untergegangen, aber das Maori-Lied "Haka", laut und eindringlich von allen Klassen gesungen, riss die Reisegruppe aus ihren mittlerweile nachdenklichen und vielleicht wehmütigen Gedanken.
Mit vielen Sonnenblumen verabschiedeten die Elefanten-Kinder ihre Schulleiterin und wünschten ihr - stellvertretend für alle Klassen - alles Gute für ihre weitere Reise!
An dieser Stelle all denen ein ganz herzliches Dankeschön, die diese Abschiedsfeier so festlich, so feinfühlig und so kreativ vorbereitet und durchgeführt haben.
Und den beiden "Flugbegleitern", die mit einer unbeschreiblichen Lockerheit die knapp 400 Menschen mitnahmen auf eine wunderbare Reise mit "Singold Airlines".