Jahresschlussandacht 2019

Auf geht's, Abraham!

Zu­nächst steht nur ein Son­nen­schirm ne­ben dem Al­tar, der - schaut man ge­nau­er hin - ei­nen Ster­nen­him­mel dar­stellt.

Dar­un­ter ei­ni­ge grü­ne De­cken, könn­te ei­ne Wie­se sein. Und ne­ben al­le dem das Fri­en­den­s­kreuz, aus meh­re­ren Tei­len zu­sam­men­ge­setzt wie ein Puz­zle.

 

Lang­sam ver­sam­meln sich die Kin­der im Rundtheater des Pau­sen­hofs, 8 Uhr mor­gens, vor­letz­ter Schul­tag, ökumenischer Ab­schluss­got­tes­dienst für die ers­ten bei­den Jahr­gangs­stu­fen (die an­de­ren bei­den kom­men um 9 Uhr). Pfar­rer Rauch und Pfar­rer Lu­kas be­grü­ßen die Klas­sen.

Dann kom­men ei­ni­ge Kin­der - wie auf ei­nem Spa­zier­gang - und las­sen sich auf der Wie­se un­ter dem Ster­nen­him­mel nie­der. Ihr Blick geht nach oben und sie ent­de­cken die fun­keln­den Ster­ne.

 

Vie­le Ster­ne, sehr vie­le Ster­ne, ob man die zäh­len kann? Nein, viel zu vie­le! Das muss schon ein gro­ßer Gott sein, der so­was er­schaf­fen hat!

Eine Frau taucht auf, et­was ori­en­ta­lisch ge­klei­det. Sie schimpft und ist zor­nig! Auf ih­re al­ten Ta­ge soll sie noch mal weg­ge­hen von ih­rem Zu­hau­se, ih­rer Hei­mat.

Sa­ra - so heißt die Frau - ist wü­tend auf ih­ren Mann Abra­ham. Nur weil er sich ein­bil­det, er müs­se "die Welt ret­ten" ...

 

Und nachts liegt er wach und zählt die Ster­ne am Him­mel: "Ich ha­be ge­träumt, wir wer­den noch ein­mal Kin­der ha­ben. Un­se­re Nach­kom­men wer­den so­ vie­le sein wie Ster­ne am Him­mel sind, und ih­nen wird ein­mal das gan­ze Land ge­hö­ren!"

Sa­ra merkt schnell, dass Abra­ham sich sei­ner Sa­che ganz si­cher ist: er ver­traut dar­auf, dass Gott ihn füh­ren wird und er sich auf ihn ver­las­sen kann. Voll Gott­ver­trau­en ma­chen sie sich auf den Weg.

 

* * *

 

Vie­len von uns ste­hen ja mit En­de des Schul­jahrs eben­falls Auf­bruch und Ver­än­de­rung be­vor.

Man könn­te sa­gen: "Auf geht's, pa­cken wir's an, ma­chen wir es 'in Got­tes Na­men' und ver­trau­en wir dar­auf, dass es gut wird".

Pfar­rer Lu­kas nimmt aus dem Frie­dens­kreuz den gro­ßen Stern her­aus und spricht da­von, dass letzt­lich je­der Mensch und so auch je­des Kind hier im Pau­sen­hof wie ei­ner der un­end­lich vie­len Ster­ne am Him­mel ist. Je­der leuch­tet für sich, je­der ist ein "Star".

Das soll uns Zu­ver­sicht ge­ben und den Mut, auch mal et­was zu wa­gen und dass wir uns nicht von un­se­rer Über­zeu­gung, das Rich­ti­ge zu tun, ab­brin­gen las­sen!

Zum Schluss ge­ben uns bei­de Pfar­rer ih­ren Se­gen mit in die Fe­ri­en: Ich will dich seg­nen, und du sollst selbst ein Se­gen sein - geht hin in Frie­den!

 

Und je­dem ei­nen klei­nen Stern mit auf den Weg, aber der leuch­tet nur im Dun­keln - wie ech­te Ster­ne eben ...