Lernen von und mit Europa

The­re is an App for that! - Ex­plo­ring the best Apps for Teaching and Learning

Dies ist der Ti­tel mei­nes Kur­ses, den ich in Dub­lin, der Haupt­stadt Ir­lands, die­se Wo­che be­su­chen darf. Elf Teil­neh­mer plus un­ser Leh­rer, Dr. Ro­bert Schwam­born, zählt die Grup­pe, die ei­ne Wo­che lang ge­mein­sam an der Ver­bes­se­rung der ei­ge­nen Me­di­en-Skills ar­bei­ten wird.

Drei Leh­rer*in­nen aus der Tür­kei, zwei aus Spa­ni­en, zwei aus Ös­ter­reich und vier Kol­le­gin­nen aus Deutsch­land lern­ten sich heu­te Vor­mit­tag ken­nen.

Nach­dem Ro­bert uns den gro­ben Stun­den­plan vor­ge­stellt hat­te, ging es auch gleich rich­tig los. Aus­ge­stat­tet mit Lap­top, Ta­blet und Smart­pho­ne lern­ten wir zu­nächst nütz­li­che Apps für No­ti­zen ken­nen, be­vor je­der sei­ne vor­be­rei­te­te Prä­sen­ta­ti­on über sich, die ei­ge­ne Schu­le und den Ge­brauch von Me­di­en an eben die­ser, in ein neu­es For­mat brin­gen soll­te.

Ne­ar­pod, so der Na­me der App, kann näm­lich nicht nur ei­ne Prä­sen­ta­ti­on an­zei­gen, son­dern die­se auch in­ter­ak­tiv ge­stal­ten. Al­so po­lier­te je­der sei­ne „al­te“, ge­wöhn­li­che Prä­sen­ta­ti­on ein we­nig auf und er­gänz­ten sie um ein klei­nes Quiz, Um­fra­gen und of­fe­ne Fra­ge­run­den. Mit we­ni­gen Klicks ent­stand so ei­ne neue, viel span­nen­de­re Form der Prä­sen­ta­ti­on. Wäh­rend sich nun je­der da­mit vor­stell­te, be­kam ich schon vie­le schnell um­setz­ba­re An­re­gun­gen.

Der Un­ter­richt ging wie im nu vor­über, da je­der na­tür­lich viel über sich er­zäh­len konn­te. Die tür­ki­schen Kol­leg*in­nen brach­ten so­gar ei­ne sü­ße Klei­nig­keit aus ih­rer Hei­mat­stadt mit!

Da blieb am En­de nur noch ein we­nig Zeit, um Sprach­ler­napps ken­nen­zu­ler­nen und ei­nen Aus­blick auf die kom­men­den Ta­ge zu be­kom­men, der sich sehr viel­ver­spre­chend an­hör­te!

Heu­te wird ge­quizzt! Nach­dem wir uns zu­nächst mit Apps für class­room ma­nage­ment be­schäf­tigt hat­ten, be­ka­men wir die Auf­ga­be ein ei­ge­nes Quiz über „Goog­le Forms“ oder „Of­fice Forms“ zu er­stel­len. Mit ein paar Klicks war es recht ein­fach Bil­der ein­zu­fü­gen oder ver­schie­de­ne Ar­ten von Fra­ge­stel­lun­gen zu kre­ie­ren.

Wei­ter ging es wie­der mit class­room ma­nage­ment - prak­ti­sche Web­si­tes und Apps, die im Un­ter­richt leicht ein­ge­setzt wer­den kön­nen. In der nächs­ten Ein­heit Be­schäf­tig­ten wir uns haupt­säch­lich mit Goog­le. Denn die Such­ma­schi­ne hilft ei­nem nicht nur beim Durch­fors­ten des In­ter­nets, son­dern gibt auch schnel­le In­for­ma­tio­nen durch Ein­heiten­rech­ner, Zeit­zo­nen­an­zei­gen, Über­set­zun­gen (so­gar un­se­re Schul­web­si­te kann auf Eng­lisch dar­ge­stellt wer­den!) und vie­le an­de­re Such­hil­fen.

Dar­auf­hin lern­ten wir un­ter­schied­li­che Apps ken­nen, die das Zu­sam­men­tra­gen von In­for­ma­tio­nen ei­nes ge­mein­sa­men The­mas er­mög­li­chen.

An­schlie­ßend wur­den wir wie­der ak­tiv. An ei­nem ge­mein­sa­men Sto­ry­book mit dem Ti­tel „Eu­ro­pean Food and Drink“ pro­bier­ten wir un­se­re neu er­lern­ten Kennt­nis­se di­rekt aus. Das ließ uns gleich das Was­ser im Mun­de zu­sam­men­lau­fen. Zum Schluss ge­stal­te­te je­der noch ein in­ter­ak­ti­ves Bild, bei dem man ei­nen Teil ei­nes Bil­des mit In­for­ma­tio­nen hin­ter­le­gen kann.

In der Früh tauch­ten wir di­rekt ab in die Welt der Aug­men­ted Rea­li­ty. Nach­dem Ro­bert uns zu­nächst die App „HP Re­ve­al“ vor­ge­stellt hat­te, sa­hen wir uns ein Tu­to­ri­al an, um ei­nen tie­fe­ren Ein­blick in die Mög­lich­kei­ten der Ver­wen­dung zu er­hal­ten. An­schlie­ßend über­leg­ten wir uns un­ter­schied­li­che An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten im Un­ter­richt. Schließ­lich durf­ten wir selbst ran und er­stell­ten mit Fo­tos und klei­nen ani­mier­ten Fi­gu­ren lus­ti­ge AR-Bil­der. Als nächs­tes lern­ten wir ein Pro­gramm ken­nen, mit dem man ein Vi­deo an­se­hen und wäh­rend es ab­spielt Fra­gen zum In­halt in­te­grie­ren kann. Auch das durf­ten wir gleich wie­der aus­pro­bie­ren. Die Er­stel­lung ei­nes sol­chen Vi­de­os mit Fra­gen ist zwar recht lang­wie­rig, stellt aber ei­ne ab­wechs­lungs­rei­che Art In­hal­te zu ver­mit­teln dar.

Span­nend war es dann, die Vi­de­os der an­de­ren Teil­neh­mer an­zu­se­hen und die Fra­gen da­zu zu be­ant­wor­ten. Als Letz­tes an die­sem Tag ver­such­ten wir uns al­le an der App „Pli­ckers“, bei der die Lehr­kraft ein Quiz er­stellt, das al­le Kin­der gleich­zei­tig be­ant­wor­ten kön­nen, in­dem sie ei­ne Art Code hoch­hal­ten, um ih­re Ant­wort zu zei­gen. Durch ei­ne Ka­me­ra wer­den die ge­ge­be­nen Ant­wor­ten ab­ge­scannt und die Lehr­kraft sieht auf ih­rem Com­pu­ter di­rekt, wel­ches Kind wie ge­ant­wor­tet hat. Auch das pro­bier­ten wir gleich aus, in­dem je­der ein kur­zes Quiz er­stell­te. Am Nach­mit­tag mach­ten wir schließ­lich ei­ne ge­führ­te Tour durch Dub­lin - ein Glück, dass ge­ra­de heu­te der ein­zi­ge Son­nen­tag war!

Heu­te star­te­te der Tag di­rekt ak­tiv: Über die Platt­form learnin­gapps.org er­stell­te je­der ei­ne App über ein The­ma. Von Lü­cken­text über Git­ter­rät­sel und Pfer­de­ren­nen, die App bie­tet vie­le Mög­lich­kei­ten der Aus­füh­rung. Schließ­lich pro­bier­ten wir na­tür­lich ge­gen­sei­tig un­se­re frisch er­stell­ten Apps aus! Da­nach star­te­ten wir wie­der ei­ne Quiz-Ein­heit. Mit un­ter­schied­li­chen Web­sei­ten pro­bier­ten wir ver­schie­de­ne Quiz-Ar­ten aus. Der Ehr­geiz bei manch ei­nem wur­de di­rekt ge­weckt!

Als nächs­tes zeig­te uns Ro­bert Tricks bei der Ver­wen­dung von Power­Point. Dar­auf­hin sa­hen wir uns zwei Vi­de­os zum The­ma „Flip­ped Class­room“ an und dis­ku­tier­ten die An­wen­dung. Für den Rest des Ta­ges be­ka­men wir die Auf­ga­be zu ei­ner Un­ter­richts­ein­heit oder Tei­len ei­ner Se­quenz Apps zu er­stel­len, die wir di­rekt nach un­se­rer Rück­kehr im Un­ter­richt ver­wen­den kön­nen. Ei­ne an­stren­gen­de aber mo­ti­vie­ren­de Ar­beit, gleich ein­mal aus­zu­pro­bie­ren, was wir die letz­ten Ta­ge ge­lernt ha­ben.

Der letz­te Kurs­tag be­gann mit ei­ner halb­stün­di­gen Ar­beits­pha­se, in der je­der sei­ne ge­plan­te Se­quenz oder Un­ter­richts­ein­heit fer­tig­stel­len konn­te. An­schlie­ßend prä­sen­tier­ten al­le Teil­neh­mer ih­re Ar­beit. Da­durch konn­te man nicht nur Ide­en der an­de­ren auf­neh­men, son­dern auch gleich aus­pro­bie­ren, ob al­les so funk­tio­niert, wie man es ge­plant hat­te. So mach­ten wir bei­spiels­wei­se ein Quiz zu Grie­chi­scher Ge­schich­te, sa­hen ein in­ter­ak­ti­ves Vi­deo über Dub­lin, ein Grup­pen­quiz zu Ers­ter Hil­fe, usw.

Die Viel­falt der ge­zeig­ten Bei­spie­le war sehr groß und es dau­er­te bei elf Teil­neh­mern na­tür­lich ei­ne Wei­le. Ab­schlie­ßend re­flek­tier­ten wir die In­hal­te des Kur­ses und ga­ben Ro­bert (na­tür­lich di­gi­tal!) Feed­back. Am En­de er­hielt je­der noch sein Zer­ti­fi­kat und wir wur­den mit ei­nem Kopf vol­ler ver­schie­de­ner Apps und Ide­en ins Wo­chen­en­de ent­las­sen.