ErasmusPlus KA1

 

Lernen von und mit Europa

 

22.10.2018 - 26.10.2018: Methoden-Kurs Grundschule Malta

 Tag 1: An­kunft

 

All Aboard the Pri­ma­ry Class­room - Me­tho­do­lo­gy for Pri­ma­ry Teachers

so der Se­min­ar­ti­tel viel­ver­spre­chend, und wei­ter:

The aim of this cour­se is for teachers and teacher trai­ners to ex­pe­ri­ence a ran­ge of in­te­res­ting ac­tivi­ties lin­king me­tho­do­lo­gy and learning theo­ries to the Pri­ma­ry Class­room to­day...

Ich darf al­so ge­spannt sein und freue mich, wie­der ein­mal über den Tel­ler­rand hin­aus­zu­schau­en und am En­de hof­f­ent­lich

 

viel an In­spi­ra­ti­on und Ide­en mit nach Hau­se neh­men zu kön­nen ...

Nicht um­sonst heißt un­ser Eu­ro­päi­sches KA1-Pro­jekt: Ler­nen von und mit Eu­ro­pa.

 

Der An­flug über das Lich­ter­meer von Mal­ta war je­den­fall schon sehr be­ein­dru­ckend, und auf der Fahrt zur Aka­de­mie mein­te der Fah­rer "Mal­ta is a very sa­ve coun­try". Dann mal los!

 

 

 Tag 2: Klo­pa­pier zum Ken­nen­ler­nen und Ham­bur­ger zum Schrei­ben

 

Ei­ne rie­si­ge Grup­pe ver­schie­de­ner Kurs­teil­neh­mer aus un­ter­schied­li­chen eu­ro­päi­schen Län­dern ver­sam­mel­te sich am Mor­gen in der Ein­gangs­hal­le um zu er­fah­ren, wer wel­chen Kurs be­sucht. Selt­sa­mer­wei­se wer­den für den Lehr­gang: All Aboard the Pri­ma­ry Class­room nach mir nur An­na und Aga aus Po­len auf­ge­ru­fen. Un­se­re Leh­re­rin Jo­sie ist be­geis­tert von un­se­rer klei­nen Grup­pe, da kön­nen wir in­ten­siv ar­bei­ten. Der ers­te der drei The­men­blö­cke auf dem Ta­ges­pro­gramm war: War­mers, Fil­lers and Coo­lers. Un­ser War­mer war spe­zi­ell, denn je­der er­hielt ca. 2 Me­ter Klo­pa­pier und soll­te je­des Blatt mit Fak­ten über die ei­ge­ne Per­son be­schrif­ten. Der Kon­takt war so­fort her­ge­stellt!

Der zwei­te Schwer­punkt war: Sti­mu­la­ting wri­ting. Un­se­ren Schü­lern wird ver­mut­lich das Ham­bur­ger Wri­ting am bes­ten ge­fal­len:

 

Der De­ckel muss ap­pe­ti­tan­re­gend sein, al­so die Haup­tidee in den Vor­der­grund rü­cken. In­nen müs­sen meh­re­re Zu­ta­ten sein, nur dann ist er le­cker, al­so mit vie­len De­tails ge­füllt. Da­mit das al­les zu­sam­men­hält, braucht es die un­te­re Hälf­te der Sem­mel, den wür­di­gen Ab­schluss.
Am Nach­mit­tag be­schäf­tig­ten wir uns mit The power of Vi­deo, so­gar Mr. Be­an fand Ein­gang in den Un­ter­richt. Auch Fil­me oh­ne Wor­te kön­nen der Wort­schatz­ar­beit im Eng­lisch­un­ter­richt die­nen.
Jo­sie er­prob­te mit uns da­zu vie­le Pre­watching, Whi­le­watching and Post­watching ac­tivi­ties - Vo­ka­bel­ler­nen ein­mal an­ders!
Den Kopf voll neu­er Ide­en ließ ich den Tag mit ei­nem Spa­zier­gang ent­lang der Ufer­pro­me­na­de mit den pol­ni­schen Kol­le­gin­nen aus­klin­gen.

 Ei­ne gro­ße Aus­wahl an Ar­beits­blät­ter gibt's auf www.su­per­teach­er­works­heets.com!

 Tag 3: Who, What,  Whe­re, When, Why -  und CLIL

 

Der Tag star­te­te mit Be­ne­fits of Dra­ma­tic Ac­tivi­ties in the class­room. Zur Vor­be­rei­tung dien­te das Sti­cky Game, wenn die Kör­per­tei­le von zwei Part­nern beim Tan­zen su­per glued sind, wacht man auf und ist be­reit für die­sen Un­ter­richt oh­ne Lehr­buch.

Beim Ken­nen­ler­nen ver­schie­de­ner Ak­ti­vi­tä­ten be­ton­te Jo­sie - un­se­re Kurs­lei­te­rin - so­ge­nann­te Sight­words, die 2000 am häu­figs­ten ge­brauch­ten Wör­ter. Wenn man die­se be­herrscht, ist es an­geb­lich sehr leicht, flie­ßend zu spre­chen. Leh­rer fin­den un­ter www.sight­words.com je­de Men­ge Ma­te­ri­al für al­le Jahr­gangs­stu­fen.
Das zwei­te The­ma des Vor­mit­tags war Lis­te­n­ing, nicht nur beim Spra­chen­ler­nen, son­dern ganz all­ge­mein ei­ne wich­ti­ge All­tags­kom­pe­tenz. Pre­lis­te­n­ing, whi­le­lis­te­n­ing und post­lis­te­n­ing ac­tivi­ties sind hier - wie beim Vi­deo - es­sen­tiell.

 

Als Bei­spiel dien­te die Ge­schich­te vom Pied Pi­per, dem Rat­ten­fän­ger von Ha­meln - amü­sant! Wir er­stell­ten ein mind­map town, füll­ten sie mit Wör­tern, hör­ten die Ge­schich­te, zähl­ten die Häu­fig­keit der Wör­ter und über­leg­ten uns die 5 „W's“: Who?, What?, Whe­re?, When?, Why?.

Ein Wort muss min­des­tens fünf­mal auf ver­schie­de­ne Art und Wei­se ge­übt wer­den, da­mit es be­herrscht wird!
Nach der Mit­tags­pau­se stand CLIL (Con­tent and Lan­gua­ge Inte­gra­ted Learning) auf dem Pro­gramm, das be­deu­tet Un­ter­richt, der so­wohl auf den In­halt als auch auf Spra­chen­ler­nen ab­zielt (sie­he z.B. wi­ki­pe­dia). Geht das über­haupt? Jo­sie ist selbst ver­sier­te CLIL-Leh­re­rin und teil­te ihr rei­ches Wis­sen mit uns. Sie ent­wi­ckel­te mit ETI so­gar ei­ne Web­sei­te, die vie­le Un­ter­richts­bei­spie­le und CLIL-Ma­te­ri­al ent­hält. Es lohnt sich ab­so­lut, ein­mal nach­zu­schau­en un­ter www.lan­gua­ges.dk.

Für un­se­re bi­lin­gua­len Klas­sen ein sehr in­ter­es­san­tes Kon­zept ...

 Tag 4: Erst Kel­ler, dann Son­ne

 

Heu­te ver­brach­ten wir den Tag im Com­pu­ter­raum. Wi­ki, kein Wi­kin­ger, son­dern ei­ne ganz ein­fa­che Mög­lich­keit, im In­ter­net In­for­ma­tio­nen über www.pb­works.com zu tei­len, soll­te uns heu­te be­schäf­ti­gen. Ei­ne Sei­te mit Fo­to, Vi­deo, Link oder Text kön­nen auch Grund­schü­ler schnell er­stel­len. Lehr­kräf­te kön­nen ih­ren Schü­lern Ar­beits­ma­te­ri­al be­reit­stel­len und die Klas­se in ei­nem ge­schütz­ten Be­reich oh­ne Na­mens­nen­nung an­mel­den.

 

Die Sei­ten www.dis­co­ver­y­e­du­ca­ti­on.com oder Quiz­let kann man für Wort­schatz­ar­beit nut­zen, al­ler­dings be­nö­tigt man schon ein biss­chen Zeit, um sich da­mit ver­traut zu ma­chen.

Die Ent­schä­di­gung für die in­ten­si­ve Ar­beit im Kel­ler der Aka­de­mie war ein klei­ner Nach­mit­tags­aus­flug auf die In­sel Comi­no. Erst Ar­beit, dann Ver­gnü­gen!

 Tag 5: You ha­ve to do things dif­fer­ent­ly

 

Heu­te stan­den sehr un­ter­schied­li­che The­men auf dem Pro­gramm. Play and Learn, bil­de­te den An­fang mit ei­ner gro­ßen Aus­wahl an Ide­en, die wir al­le aus­pro­bier­ten. Ei­ni­ges war mir be­kannt, z. B. Bin­go, Mon­tags­ma­ler oder Ta­bu, neu war das Bil­der­spiel­feld am Bo­den und Fi­ve Fin­ger Fling (kann man auf youtube fin­den). Ei­ni­ge wa­ren sehr ge­eig­net für Wort­schatz­übun­gen, an­de­re für Ma­the­ma­tik.
Der zwei­te Teil des Vor­mit­tags war für mich am in­ter­es­san­tes­ten: Wie ler­nen

Kin­der mit Le­se- oder Recht­schreib­stö­rung am bes­ten?

Schon die ers­te Auf­ga­be ver­setz­te uns ge­nau in die Si­tua­ti­on. Leh­re­rin Jo­sie gab uns den Auf­trag, ei­nen Text ab­zu­schrei­ben und statt "e" ein "+", statt "a" ein "?" statt "i" ein "=" und nicht die Schreib­hand zu ver­wen­den!

Das hat tat­säch­lich kei­ne von uns ge­schafft!

 

Was uns mehr als deut­lich wur­de, wel­che En­er­gie die Kin­der auf­wen­den müs­sen und wie schnell man er­mü­det und frus­triert auf­ge­ben möch­te. Was al­so tun? You ha­ve to do things dif­fer­ent­ly, so Jo­sies drin­gen­der Ap­pell! Be­son­ders hilf­reich ist es, beim Le­sen far­bi­ge Fo­li­en auf den Text zu le­gen. Au­ßer­dem gibt es so­gar ei­ne spe­zi­el­le, leich­ter les­ba­re Schrift (dys­le­xia font).

 

Nach­mit­tags war ei­ne Flu­en­cy Les­son, schließ­lich dient der Kurs ja auch da­zu, un­se­re Eng­lisch­kennt­nis­se zu ver­bes­sern. Beim The­ma ho­li­days gab es na­tür­lich viel zu spre­chen und aus­zu­tau­schen.

 

Bei die­ser Ge­le­gen­heit ha­ben wir von Jo­sie Wis­sens­wer­tes über Mal­ta aus der Sicht ei­ner Mal­te­se­rin er­fah­ren. Un­fass­bar für mich: Sie liebt Re­gen!

 Tag 6: A good teacher ne­ver stops try­ing to fin­d the best ways to teach

 

Die Zeit ist wie im Flug ver­gan­gen, heu­te war der letz­te Kurs­tag!

Am Mor­gen be­schäf­tig­ten wir uns mit Pro­jekt­ar­beit. Durch ei­ge­nes Tun lernt man am bes­ten, al­so star­te­ten wir in un­se­re klei­nen Grup­pe ein Pro­jekt über das Mit­tel­meer, schließ­lich liegt Mal­ta ge­nau in der Mit­te!

Dass viel­fäl­ti­ge Kom­pe­ten­zen trai­niert wer­den und al­le Ler­ner ein­ge­bun­den sind, er­fuh­ren wir so „am ei­ge­nen Leib“. Dass Pro­jek­te für Leh­rer in der Vor­be­rei­tung sehr ar­beits­in­ten­siv sind, war nichts Neu­es. Dass man auf der web­si­te www.busy­teacher.org ei­ne rie­si­ge Men­ge an Ma­te­ri­al für Pro­jek­te al­ler Art fin­den kann, hin­ge­gen schon.

 

Der zwei­te Block am Vor­mit­tag hat­te Mi­xed Abi­li­ties zum The­ma. “Every stu­dent can learn, just not on the sa­me day, or the sa­me way.” Die­ses Zi­tat von Ge­or­ge Evans be­glei­te­te uns bei der Dis­kus­si­on. Ein Leit­spruch von Jo­sie: „You ha­ve to be in­no­va­ti­ve!“, fass­te un­se­re Auf­ga­be kurz und knapp zu­sam­men.

Na­tür­lich gab sie uns auch vie­le Stra­te­gi­en an die Hand, die wir mit Bei­spie­len füll­ten. Letz­tes The­ma war die Fra­ge, was ei­nen gu­ten Leh­rer aus­macht. Wahr­lich schwie­rig zu be­ant­wor­ten, gibt es doch so vie­le Kom­pe­ten­zen zu be­rück­sich­ti­gen. Ich schlie­ße mit Jo­sie‘s Wor­ten, die ich mit in mei­nen Schul­all­tag zu Hau­se neh­me

A good teacher ne­ver stops try­ing to find the best ways to teach!“

    G.G.